IoT-Projekte Schritt für Schritt - Summary zur OMR Masterclass 2022

Masterclass auf der OMR

Der Ausbau des Internet of Things (IoT) schreitet stetig voran. Immer mehr Unternehmen entdecken die Chancen und Potenziale der Digitalisierung in ihrem Geschäftsmodell. Doch wo mit der digitalen Transformation anfangen und wann starten? Anlässlich des OMR Festivals 2022 in Hamburg machte grandcentrix die notwendigen Voraussetzungen und Maßnahmen sowie ihre systematische Umsetzung deutlich. Die Post-Covid-Neuauflage der beliebten Masterclass-Veranstaltung fokussierte eine wichtige Kernfrage in ganzheitlicher Breite: Worüber müssen Sie sich Gedanken machen, um IoT-Projekte in Ihrem Unternehmen umzusetzen?

Der „Reason Why“ für Ihre IoT-Projekte

In der Vodafone Halle B5 hielt Vodafone sowie ausgewählte Partner und Tochterunternehmen, wie auch grandcentrix, am 17./18. Mai 2022 gemeinsam einen intensiven Fachdialog zwischen Kunden, Partnern und IoT-ambitionierten Unternehmen. Das diesjährige OMR Festival vermochte es erneut, die internationalen Superstars sowie Hidden Champions und lokale Helden der Digital-Szene in die Hamburger Messehallen zu locken. So fand sich in der Hansestadt das ideale Publikum für unsere Masterclass, die wir gemeinsam mit unserem Partner Mutabor hielten. Bunt gemischt und mit einem gemeinsamen Interesse: Produktvernetzung im Internet der Dinge.

Bei ihrem Ansinnen an zukünftige IoT-Projekte denken viele Unternehmen prinzipiell im sogenannten Proof of Concepts. Dabei steht immer die technische Machbarkeit im Fokus. Dieses Denken wollen wir mit der Masterclass aufbrechen, denn die digitale Transformation erfordert einen größeren Horizont. Unsere klare Empfehlung: Im Vorfeld sollte zunächst der „Proof of Value“ im Mittelpunkt stehen. Welchen Nutzen möchte ich stiften? Dabei macht es Sinn, wenn der Gedanken von vielen Menschen im Unternehmen geteilt wird. Von der Geschäftsführung bis in die Produktteams – gemeinsam lässt sich das Geschäftsmodell im Detail unter die Lupe nehmen und systematisch ein Umsetzungsplan erarbeiten.

IoT-Projekte ganzheitlich umsetzen mit dem IoT Business Model

Anwender, Technologie, Daten, Funktionen, Umsatzpotenzial – fünf Faktoren gilt es im Vorfeld zu berücksichtigen, um den beschriebenen Proof of Value abzuklopfen. Dafür haben grandcentrix und Mutabor ein spezielles IoT Business Model Canvas entwickelt, mit dem die rund 120 Besucher durch die theoretische Verwirklichung von IoT-Projekten geleitet wurden. Die Kernaspekte der einzelnen Blöcke im IoT Business Model haben wir im Folgenden für Sie auf den Punkt gebracht.

Business Model Canvas

Zunächst die Zielgruppe definieren!

Klima, Corona, Empowerment, Digitalisierung – die Themen unserer Zeit sind häufig auch die Beweggründe für IoT-Projekte. Schlussendlich geht es dabei immer um eine Kooperation zwischen Menschen und Maschinen. Letztere lässt sich entsprechend ihrer Aufgabe programmieren, doch müssen die Bedürfnisse der Anwender für den späteren Erfolg frühestmöglich berücksichtigt werden. Zur Identifizierung von Zielgruppen haben wir drei Schlüsselfragen formuliert:

  • Wer sind die User und was sind deren Bedürfnisse?
  • Welche technologischen Möglichkeiten haben wir – mit physischer und digitaler Technologie?
  • Welche Daten gibt es, mit denen wir arbeiten könnten?

Nur wer die realen Bedürfnisse versteht, kann auf Basis seiner Zielgruppe sinnstiftende IoT-Projekte praktisch umsetzen. Die vorhandene Technologie ist so dann der nächste Aspekt, den es zu analysieren gilt.

Technologische Voraussetzungen überprüfen!

Das Internet of Things (IoT) beschreibt im Kern immer die Vernetzung von physischer und digitaler Welt. So setzen sich IoT-Projekte in der Regel aus drei technischen Bausteinen zusammen. Einerseits haben wir das ausführende IoT-Gerät. Hier sollten die Überlegungen bereits im Produkt Engineering beginnen. Demgegenüber steht eine „digitale Gegenstelle“, gegen welche sich die sogenannten Devices connecten müssen. Gemeint ist hier eine  IoT und Device Management Plattform, wo Konfigurationsdateien und Softwareupdates (z.B. als FOTA) sowie verschiedenen weitere Anpassungen ausgespielt werden.

Zwischen dem physischen Produkt und der digitalen Gegenstelle benötigt es einen Connectivity-Layer. Neben den klassischen Verbindungsarten wie Wi-Fi, Bluetooth oder sogar noch kabelgebunden, ist mittlerweile auch Mobilfunk eine bezahlbare Alternative. grandcentrix arbeitet vordergründig mit zwei Mobilfunktechnologien, die auf den globalen Märkten bereits ausgerollt sind. Narrowband-IoT und LTE-M sind in der breiten Masse noch recht unbekannt, lassen sich für sehr geringe Kosten betreiben – beispielsweise 0,01 € pro Tag. Ob nun als einzelner Verbindungsstandard oder in Kombination – die Auswahl orientiert sich stets an Ihrem spezifischen Use Case und der vorhandenen Technologie- und Datenlandschaft.

Identifizieren Sie die relevanten Daten!

Eine oft verwendete Metapher lautet: „Daten sind das neue Öl.“ Gewinnen lässt sich der elementare Rohstoff der Digitalisierung praktisch jeden Tag. IoT-Geräte, die mit einer Vielzahl von Sensoren ausgerüstet sein können, stellen hier eine neue Quelle dar. Doch eine zentrale Frage bei IoT-Projekten lautet: Was mache ich jetzt eigentlich mit den Daten, die sich durch die vernetzten Geräte ergeben?

Zur Beantwortung der Thematik sollten Sie grundsätzlich die folgenden Aspekte berücksichtigen:

  • Zu welchen Datentypen und -quellen haben Sie Zugang, auch neben den eigentlichen IoT-Daten?
  • Welche Qualität haben die Daten?
  • Welche Erkenntnisse können gewonnen werden?
  • Wie könnten einfache Use Cases für den Start aussehen?
  • Was ist die langfristige Strategie und Zielsetzung für das IoT-Projekt?

Eine große Menge der relevanten Daten für IoT-Projekte sammeln sich auch direkt im Unternehmen. Vom Controlling bis zum Projektmanagement entstehen in jedem Fachbereich täglich neue Informationen, die unmittelbar mit dem Workflow zusammenhängen. Ein Tipp im Umgang mit „Big Data“: Think small! Besonders zum Start sollten Projekte avisiert werden, die einfach und gut durchdachte Use Cases ermöglichen.

Effiziente Features definieren!

Ganzheitlicher Research und eine gute Vorbereitung sind der halbe Weg zur operativen Umsetzung der IoT-Projekte. Nachdem die Experten aus den verschiedenen Fachbereichen tief in die digitalen Chancen ihrer Materie eingetaucht sind, laufen die Fäden im IoT Business Model zusammen. Anschließend empfiehlt sich ein Design Sprint – als abteilungsübergreifende Task Force, um treffsicher die ersten Erkenntnisse ableiten zu können. Dabei dreht es sich um folgende Fragen:

  • Welche Ideen sind wirklich relevant?
  • Was zahlt direkt auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ein?
  • Was kann vom Budget her überhaupt realisiert werden?
  • Welche Dinge können in den Hintergrund treten?
  • Was gibt es schon am Markt?
  • Wofür lohnt sich ein Prototyp?

Marktreife herstellen!

Am Ende der Fahnenstange steht schließlich die digitale Weiterentwicklung des Geschäftsmodells. Diese lässt sich in verschiedenen Formen verwirklichen bzw. in Umsatz verwandeln – zum Beispiel als zusätzlicher Service, hergeleitet durch Informations-Asymmetrien. Das eigentliche Produkt wird dabei zur Datensammlung und zugleich Vertriebsplattform der Services. Auf diesem Wege kann es Unternehmen auch gelingen, mit ihren haptischen Produkten auf einen fremden Markt vorzudringen und in neue Konkurrenz mit beispielsweise klassischen Dienstleistern zu treten.

IoT-Projekte in Kooperation mit grandcentrix

grandcentrix steht für die Entwicklung von IoT-Projekten mit Serienreife. Dafür haben wir uns in den letzten Jahrzehnten eine breite Expertise aufgebaut und denken IoT entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In der einstündigen Masterclass gelang es uns, diesen sehr komplexen Gesamtprozess mit greifbaren Beispielen zu veranschaulichen. Von der Smart City bis zum vernetzten Akkuschrauber – die ganze Spannweite von IoT-Projekten können Sie bequem on demand abrufen.