Back2Work goes IoT – Infektionsketten digital nachvollziehen

Um auf eine mögliche, teilweise Rückkehr in die Büros vorbereitet zu sein, haben wir uns mit den Möglichkeiten einer Nachverfolgung eventueller Infektionsketten beschäftigt. Da wir bei grandcentrix keine klassische Zeit- und Anwesenheitserfassung einsetzen, war es wichtig eine Lösung zu finden, die eine einfache Benutzung ermöglicht und sich von einer Arbeitszeiterfassung klar abgrenzt.

Im Folgenden beschreibt unser Head of IT Sebastian Irle, wie Apps und IoT bei der Implementierung von Social Distancing am Arbeitsplatz unterstützen können und wie eine Rückkehr ins Büro aussehen kann. Er zeigt auf, wie grandcentrix die Back2Work-App von Sycor weiterentwickelt hat, um so eine Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu verhindern.

Die Back2Work-App, die von der SYCOR GmbH als open Source zur Verfügung gestellt wird, bildet für uns eine gute Basis. Um die Hürde des CheckIns möglichst niedrig zu halten und auch beim Etagenwechsel pragmatische Lösungen zu verfolgen, haben wir eine noch einfachere Lösung entwickelt, um mit wenig Aufwand die Anwesenheit in einem bestimmten Bereich, z.B. einer Etage, zu erfassen. Wie bei den meisten Systemen am Markt haben unsere Token für die Türöffnung einen zusätzlichen 125 kHz RFID Chip, der eine eindeutige ID zur Verfügung stellt. Wir haben einen Scanner entwickelt, der diesen Identifier ausliest und den zugeordneten User in der Back2Work-App eincheckt.

Die Scanner werden ans Netz angeschlossen und brauchen Zugriff auf die SharePoint Site, die der Back2Work-App zu Grunde liegt. Damit haben wir die Möglichkeit geschaffen, den Standort beim Betreten von neuen Räumen, Etagen oder Gebäuden sehr einfach zu aktualisieren – mit wenig Aufwand für die Mitarbeiter.

Wir sehen diese Umsetzung als große Hilfe bei der Organisation des Arbeitsalltags angesichts der aktuellen Situation und stellen daher diese Lösung als unseren Beitrag zur Corona-Krise kostenlos zur Verfügung.

Im GitHub Repository finden sich neben dem Quellcode auch die Materialliste sowie der Entwurf für das 3D-Druck Gehäuse. Ein Scanner liegt bei ~50 € Einkaufspreis.

Welcher Prozess ist implementiert?

Das Scannen des RFID Token führt einen CheckIn des zugeordneten Mitarbeiters durch, ein erneuter Scan an der gleichen Scan-Station aktualisiert einen LastSeen Timestamp. Das Scannen an einer anderen Scan-Station sorgt dafür, dass der Mitarbeiter am ursprünglichen Ort aus- und am neuen eingecheckt wird. Ein kompletter Checkout per Chip ist aktuell nicht vorgesehen, um keine faktische Anwesenheitserfassung einzuführen. Die Lösung dürfte damit auch den Anforderungen von Betriebsräten entsprechen. Alle Mitarbeiter werden durch einen automatisierten Job am Ende des Tages ausgecheckt. Der gleiche Job bereinigt auch die historischen, nicht mehr benötigten Tracking-Daten.

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Wo bekomme ich mehr technische Details?

Wir haben die technischen Details und einige weitere Überlegungen in diesem Artikel zusammengefasst.

Kann die Lösung ausgebaut werden?

Anpassungen in der PowerApp oder der Logic in den PowerAutomate-Lösungen unterstützen die Kollegen von Sycor sehr gerne. Für alle Ideen zur Anpassung des CheckIn-Terminals (z.B. eine kabellose, d.h. batteriebetriebene und via Cellular (3G, 4G, NB-IoT) vernetzte, einfach nachrüstbare Variante, eine andere Technologie für die Identifikation,…) stehen wir von grandcentrix gerne zur Verfügung.